Sein kleines schmuckes Haus steht auf der Iselsberger Passhöhe im Grenzgebiet zu Osttirol. Ein Ort, der zu Albert Egger passt, denn er selbst erweist sich auf seinen  Bergtouren als unermüdlicher Grenzgänger.
„Innerhalb von fünf Jahren bestieg ich alle Grenzgipfel entlang der Osttiroler und Kärntner Landesgrenzen. Das hatte ich mir nach meiner Pensionierung zum Ziel gesetzt“, sagt der rüstige Pensionist, der darüber genau Buch führte, „es waren 186 Osttiroler und 341 Kärntner Grenzgipfel.“ Die heimischen Gipfel, die dem Mölltaler am meisten abverlangten, waren die Überschreitung der Glocknerwand und der Steiner Alpen in den Karawanken sowie die Erklimmung der Kellerwand in den Karnischen Alpen. Der Gipfelstürmer war auf jedem Dreitausender in Osttirol und Kärnten. „Zum Teil ist es eine Sucht“, gesteht Egger, der 20 Jahre Ausbilder bei der Bergrettung war und als Bergführer Gruppen sicher durch die Berge brachte. Über 2700 Gipfelsiege sind in seinen Gipfeltagebüchern, die er seit dreißig Jahren führt, aufgezeichnet. Die Besteigungen vor dieser Zeit noch gar nicht miteingerechnet.