Der Unfallchirurg ist österreichischer Staatsbürger, (syrischer) Kurde und Moslem mit ungewöhnlicher Laufbahn. Als eines von zwölf Kindern eines Kleinbauern in Kobanê, einer Grenzstadt im Norden zur Türkei, kam er 1977 nach Österreich, lernte zuerst Deutsch, studierte Medizin und absolvierte am Unfallkrankenhaus Graz die Ausbildung zum Unfallchirurgen. 1995 verschlug es Mahmoud Afandi in die Gailtalklinik. „Ich wusste gar nicht, wo Hermagor ist“, erinnert er sich. Aus den geplanten sechs Monaten wurden schließlich elf Jahre und eine Familie: „Unsere vier Kinder sind alle Gailtaler. Nach 30 Jahren Österreich wollte ich wieder zurück nach Syrien, etwas für mein Volk tun und der armen Bevölkerung helfen.“