Die Situation ist verfahren, die Gesprächskultur zerstört. Keine guten Vorzeichen, um am 20. Dezember mit dem Betrieb der Seilbahnen in der Innerkrems zu starten. Ein von Tourismus-Regionalkoordinator Siggi Neuschitzer einberufener Krisengipfel verdeutlichte, dass sich zwei Lager gebildet haben. Auf der einen Seite steht Mehrheitseigentümer Franz Kohlmaier, der nach der Konkurseröffnung am 21. November ein Sanierungsverfahren anstrebt. Er baut auf einen Investor, der bereit ist, die Mittel zur Bedeckung der Quote aufzubringen.
Auf der anderen Seite stehen vier Innerkremser Betriebe. Sie wären bereit 200.000 Euro Startkapital für die heurige Saison aufzubringen. Laut Bürgermeister Johann Winkler sehen die Unternehmer „in einem Neubeginn mit neuen Verantwortlichen die Lösung“. „Sie wurden von Franz Kohlmaier schon oft enttäuscht. Sie benötigen eine Garantie, dass mit einem geordneten Skibetrieb auch in den kommenden zehn bis 15 Jahren zu rechnen ist“, sagt Winkler. Kohlmaier hingegen kritisiert, dass von Hoteliers in den vergangenen zehn Jahren keine Betten geschaffen wurden. „Wir benötigen 300 zusätzliche Betten, um auf einer soliden Basis wirtschaften zu können. Bisher hörte ich von den Hoteliers nur leere Versprechungen“, sagt Kohlmaier.
Als Vermittler zwischen beiden Lagern wurde vom Land Reinhard Zechner, Geschäftsführer der Land Kärnten Beteiligungen GmbH, beauftragt. Er bestätigt gegenüber der Kleinen Zeitung, dass es den von vielen angezweifelten Investor gibt: „Er ist zwar branchenfremd, besitzt aber zwei erfolgreiche Unternehmen und kann neben Kapital auch Know-how einbringen.“
„Seilbahnen sind die touristischen Motoren einer Region. Am Beispiel des wenige Kilometer entfernten Katschbergs kann man die optimale Variante mitverfolgen. Hier gehen Investitionen in neue Betten und in den Ausbau der Liftanlagen seit Jahren Hand in Hand. Sämtliche in den vergangenen zehn Jahren im Skigebiet Innerkrems getätigten Maßnahmen haben leider nicht ausgereicht. Es ist nicht gelungen, die Situation nachhaltig zu verbessern“, resümiert Zechner.
Christian Bauer wurde als Masseverwalter bestellt. Der Anwalt war bereits 2011 mit der Abwicklung des Sanierungsverfahrens der Innerkremser Seilbahnen betraut. Drei Jahre später beträgt der Schuldenberg der Bahnen nun knapp drei Millionen Euro. Dem gegenüber steht ein Vermögen von 1,4 Millionen Euro. Sollte es mit vereinten Kräften gelingen, die heurige Saison zu retten, steht noch immer ein Betriebskonzept für die kommenden zehn Jahre aus.