Modebewusste Osttiroler hatten wohl noch nie so viel Spaß beim Shoppen wie derzeit. Noch nie war die Dichte der Textilhändler in der Lienzer Innenstadt höher. Der Grund liegt auf der Hand: In jenen Räumlichkeiten, wo man sich früher noch einen Computer gekauft hat, gibt es jetzt die neuesten Jeans von „Tom Tailer“, der Krims-Krams-Laden „Home&Arts“ wurde durch ein Trachtengeschäft ersetzt und wo man sich vor ein paar Monaten noch eine neue Kamera geholt hat, entsteht in Kürze ein „Blue Tomato“. Zwar gibt es dort neben Mode auch Ausrüstung für Actionsportler, die Skate- und Snowboards spielen trotzdem nur die Statistenrolle.

Während der Volksmund bereits den Überschuss an „Fetzenläden“ kritisiert, bleibt der Lienzer Stadtmarketingchef Oskar Januschke entspannt: „Wir können mit dem derzeitigen Angebot in der Region Lienzer Talboden sehr zufrieden sein.“ Generell sei man seitens der Stadtgemeinde froh, dass überhaupt Nachfrage an leer stehenden Geschäftslokalen herrsche. Rund drei Anfragen erreichen monatlich Januschkes Büro, hauptsächlich Textilketten. Diese werden dann an die Inhaber der leer stehenden Immobilen vermittelt, derzeit sechs in Lienz.