Nach der Pensionierung von Primar Walter Döller führten Sie die Lymphklinik eineinhalb Jahre interimistisch und waren auch am Aufbau beteiligt. Als Leiter wollen Sie die Klinik nun vor allem im Alpe-Adria-Raum weiter bekannt machen. Wie wollen Sie das machen?
CHRISTIAN URE: Wenn man sich die Landkarte anschaut, sind wir in Wolfsberg im Zentrum des Alpe-Adria-Raums. Ich pflege außerdem einen engen Kontakt zu mehreren Ärzten in Udine, Laibach und Portoroz, die mit uns kooperieren. Wir haben jährlich auch circa 12 bis 15 Kassenpatienten aus Italien zur dreiwöchigen Reha-Behandlung.

Finden Sie, dass die Klinik in Österreich schon bekannt genug ist?
URE: Nein, da ist sicher noch Potenzial nach oben, vor allem im Bereich nördliches Österreich und Wien. Vonseiten des Marketings gehört mehr gemacht, das wurde leider in der Vergangenheit versäumt. Aus diesem Grund ist auch mein Vorgänger, Primar Döller, der nun einen Konsulentenvertrag hat, unterwegs, um uns noch bekannter zu machen.

Im April fand der erste „Wolfsberger Lymphkliniktag“ mit österreichweiten Fachexperten statt. Wird das künftig weitergeführt?
URE: Ja, das soll einmal im Jahr als Fixpunkt etabliert werden. Die Veranstaltung war sehr erfolgreich und gut für den Austausch mit den auswärtigen Kollegen. Weiters will ich eine Art Wissensnetzwerk aufbauen.

Wie soll das aussehen?
URE: Es geht darum, den Infoaustausch zwischen Patienten, Ärzten und Klinik-Personal zu fördern, etwa auch im Rahmen von Vorträgen und übers Internet.

Welche weiteren Ziele verfolgen Sie?
URE: Zum einen möchte ich durch unsere Position in der Alpe-Adria-Region die Homepage auf mehrere Sprachen umstellen, die Betriebsabläufe aktualisieren sowie Ressourcen optimieren. Weiters ist es wichtig, das Bewusstsein in den Abteilungen mit Lymphödempatienten zu schärfen: Beispielsweise sollten Krebspatienten, die nach der Therapie an einem Lymphproblem leiden, frühzeitig eine lymphologische Rehabilitation erhalten.

Gibt es aufgrund des neuen Gesundheitsplanes auch Einsparungen bei der Lymphklinik?
URE: Die Klinik war seit der Verdoppelung der Patientenzahl mit dem Neubau 2010 von zehn Akut und 30 Reha Betten auf 20 Akut und 60 Reha Betten vergrößert worden. Nach dem neuen Vertrag mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger sind jedoch nur noch zehn Akut und 60 Reha Betten vertraglich vereinbart, sodass tatsächlich eine Reduktion um zehn Akut Betten stattgefunden hat.