Im Raum Wolfsberg gibt es derzeit 35 Personen, die regelmäßig ihre Talente tauschen. Im Tauschkreis braucht man kein Geld, die Mitglieder bezahlen mit Waren, Dienstleistungen und ihren Fähigkeiten. Den Talentestammtisch gibt es seit nunmehr vier Jahren in Wolfsberg. Nun ist ein zweiter in St. Andrä dazugekommen. „Wir möchten damit neue Mitglieder dazugewinnen. Das Lavanttal ist ein lang gestrecktes Tal und St. Andrä ist etwa für Lavamünder leichter zu erreichen“, sagt Anna Maria Lippitz, Regionalleiterin des Tauschkreises. „Das Interesse der Leute ist da. Aufgrund der Wirtschaftslage ist ein Umdenken entstanden. Außerdem kann man sich gewisse Dinge, wie selbst gemachte Marmelade, nicht kaufen“, sagt Lippitz. Beim vergangenen Stammtisch in St. Andrä waren etwa handbemalte Ostereier beliebt.

Sozialer Aspekt

Für den Talentetauschkreis zählt aber auch der soziale Aspekt: „Viele alleinstehende Personen haben durch uns wieder sozialen Kontakt gefunden“, fährt die Regionalleiterin fort, die sich über jedes neue Mitglied freut.
Jeden zweiten Montag im Monat trifft sich der Tauschkreis in Wolfsberg und jeden zweiten Mittwoch in St. Andrä. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Den Talentetausch gibt es nunmehr seit 18 Jahren in Kärnten. Er wurde von Alois Tuscher in St. Georgen am Längsee zu einem kärntenweiten Netzwerk aufgebaut. Beim Tauschkreis geht es darum, mit sozialem Engagement sein Talent, handwerkliches Geschick oder selbst gemachte Produkte zur Verfügung zu stellen. Für jeden Tausch werden sogenannte Talente auf ein Onlinekonto gutgeschrieben, die man wiederum gegen eine Dienstleistung oder ein Produkt eintauschen kann.
Eine Stunde Arbeit, egal welcher Art, kostet 100 „Talente“. So kann etwa eine Stunde Babysitten gegen einen Korb Gemüse aus dem eigenen Garten getauscht werden. Oder Fensterputzen gegen eine Reparatur im Haushalt.