Pater Gerfried Sitar, Stadtpfarrer von St. Andrä und inzwischen zum Dechant ernannt, ist ein ungemein rühriger Geistlicher, wenn es um das Wohl seiner Schäfchen geht. Nicht minder liegt den Benediktinermönch die Erhaltung der Kunstschätze in seinem Einflussbereich am Herzen. Und so wurde in den vergangenen Jahren die Loretokirche in St. Andrä mit hohem finanziellen Aufwand von Grund auf renoviert.
Dem Bemühen Pater Gerfrieds, aber auch seiner zahlreichen Unterstützer und Helfer wurde im Oktober mit einer Feierlichkeit der besonderen Art Rechnung getragen: Bei einem Pontifikalamt in der Loretokirche, das Diözesanbischof Alois Schwarz leitete und bei dem viele prominente Gäste – unter ihnen Landeshauptmann Peter Kaiser – begrüßt werden konnten, wurde die Erhebung der Loretokirche zur Basilika minor gewürdigt. Dieser päpstliche Ehrentitel wird herausragenden Gotteshäusern mit überregionaler Bedeutung verliehen. Somit gibt es in Kärnten nach Maria Luggau im Lesachtal ganz im Westen des Landes nun auch im östlichen Lavanttal eine zweite Basilika minor.
Die Wallfahrtskirche Maria Loreto kann auf eine lange Vergangenheit verweisen. Erbaut wurde die zwischen 1683 und 1686 als barocke Kirche am Nordende des historischen Stadtgebiets von St. Andrä. Sie steht unter dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus. Im Anschluss daran war lange Zeit ein Dominikanerinnenkloster untergebracht, das 1782 aufgehoben wurde. 1859 kam die Kirche in den Besitz der Jesuiten. 1870 bis 1885 sowie erneut 1938 erfolgten größere Renovierungen. Seit 2010 wir die Wallfahrtskirche von den Benediktinern betreut.
Der Erhebung zur Basilika minor durch Papst Franziskus gingen aufwendige Vorbereitungen voraus. „Es ist ein strenges Verfahren, bei dem eine Reihe von Kriterien geprüft werden“, sagte Pater Gerfried im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.