Ein Thema, das die Kunstwelt in den vergangenen Wochen beschäftigte, war der Protest gegen Heinz Strache beiden Salzburger Festspielen. Darf man sich als Musiker so einen Protest auf der Bühne erlauben – überhaupt im Rahmen eines Klassikers wie des „Jedermanns“?
WALTER AUER: Die Frage habe ich mir auch gestellt. Sie blieb unbeantwortet, weil ich mich nicht damit beschäftigt habe, was die „Internationale“ ist. Ist das eine Hymne? Gehört das Stück einer Partei oder ist es ein Arbeiterprotestlied? Deshalb kann ich auch nur losgelöst vom konkreten Fall sagen: Jeder muss seine Meinung frei äußern können! Liedermacher wie Konstantin Wecker oder Hubert von Goisern macht ja gerade ihre gesellschaftspolitische Positionierung aus. Ob wir als Philharmoniker im Kollektiv auch so etwas machen würden, kann ich schwer beantworten. Vor allem kann man ein Zwischenspiel beim „Jedermann“ nicht mit einem symphonischen Konzert vergleichen.