Herwig Oberlerchners Büro hat eine Raumhöhe von vier Metern. Das ist viel Platz für die seelischen Tiefen des Menschen, mit denen sich der Primar beschäftigt. Das ist die eine Seite. Die andere ist: Der Altbau, abgeschottet von den Neubauten des Klinikums, spiegelt das Image dieser mit Vorbehalten belasteten Krankenhaus-Abteilung wider. Oberlerchner ist als Mediziner im Klagenfurter LKH groß geworden und leitet seit 2010 die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie. Vieles hat sich in den letzten Jahren in dem Haus geändert, nicht nur der Umgang mit Patienten.

Zehn Stationen und zig Ambulanzen hat diese Abteilung, was bedeutet: Wenn Menschen die Kontrolle über Geist und/oder Körper verlieren, in jeglicher Hinsicht, werden sie aus ganz Kärnten zu Oberlerchners Team gebracht. Mehr als 50 Kontakte im Jahr registriert mittlerweile auch die Transgender-Ambulanz.