Kärnten kennt sie mittlerweile bis in den letzten Winkel. Wo immer jemand dem Land ein Flüchtlingsquartier anbietet oder eines eröffnet wird, Diskussionen aufflammen und Informationen an die Gemeinde notwendig sind: Barbara Payer ist meist selbst vor Ort. Von Großkirchheim bis Eisenkappel/Železna Kapla. Sie kennt aufgeheizte Gasthausstimmung samt untergriffigen Attacken, Ängste der Ortsbewohner, anfängliche Abwehrfronten und spätere Unterstützungsaktionen, wenn Kleider gesammelt und Deutschkurse organisiert werden.
Seit Herbst 2012 ist die 32-jährige gebürtige Lavanttalerin Flüchtlingsbeauftragte des Landes Kärnten. Damit besetzt die promovierte Juristin einen zur Stabsstelle gewachsenen Posten in der Landesregierung, wurde zur wöchentlich in den Medien mehrfach zitierten Expertin; die sich aber nie selbst nach vorne drängt, sondern lieber unaufgeregt und sachlich im Hintergrund ihre Arbeit macht. „Ich bin nicht sozialromantisch“, sagt sie von sich selbst. Als Juristin habe sie „einen gesunden Zugang zur Thematik. Ich muss mich ja täglich innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen bewegen.“ Wichtig sei ihr, mit authentischer Information Sachlichkeit ins Thema zu bringen.