Es ist selten, dass ein Chor und sein Ehrenchorleiter gleich alt sind. Bei Alfred Gruber und dem MGV Krappfeld ist das so: Beide können auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken. Gruber, der nach wie vor sehr aktiv ist, erlebte nahe Maria Weitschach eine karge Kindheit. „Die Schule in Hüttenberg war zu Fuß eine Stunde entfernt. Ich bekam Butter und Käse mit, um unterwegs etwas verkaufen zu können. Mit dem Erlös kaufte ich für die Mutter ein“, erinnert er sich. „Wenn du nicht hackeln willst, dann musst du lernen“, war der Rat des Vaters. Gruber beherzigte ihn.
Gearbeitet hat der Bauernsohn trotzdem viel. Nach acht Jahren Volksschule wechselte er mit 14 an die Lehrerbildungsanstalt. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Ausbildung. Den Krieg überlebte Gruber schlau: Er hatte sich dauernd zu Fortbildungen gemeldet, so blieb ihm die Front erspart.