"Nehmen Sie lieber einen anderen“, sagt Horst Wohlgemuth, als er erfährt, dass er zum „Kärntner des Tages“ werden soll. Denn der 46-Jährige, der zu Jahresbeginn bereits die Suchaktion nach einem Vermissten in Steinfeld und danach sofort jene nach dem Lawinenabgang auf dem Mölltaler Gletscher koordiniert hat, steht nicht gern im Mittelpunkt. Ganz oben ist der Platz des Leiters der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei im Bezirk Spittal an der Drau. Oben auf den Gipfeln der Berge.

„Bergtouren habe ich schon als Jugendlicher oft gemacht“, sagt der Kötschacher, der seit 1995 ausgebildeter Bergführer und Flugretter ist. Als gelernter Elektriker trat er 1990 in die Gendarmerieschule ein. „Ab 1992 war ich Gendarm, ab 2005 Polizist in Mallnitz“, sagt er, „bis zum April 2014.“ Da wurde er zum Chef der Alpinpolizei des Kärntner Bezirks mit dem größten Einsatzgebiet befördert.

„Als verlängerter Arm der Behörden“ zieht er jetzt „oft vom Büro aus“ die Fäden bei groß angelegten Aktionen. Aber auch die Einsätze als Bergretter der Ortsstelle Mallnitz will er nicht missen: „Egal ob es dunkel ist und minus 20 Grad hat“, sagt er, „das Schönste ist, wenn wir jemanden heil vom Berg bringen."