Seit zwei Wochen warten Schweinebauern aus Brückl darauf, dass ihre rund 600 Mastschweine von den Vermarktern abgeholt werden. Obwohl HCB-Proben bestätigen, dass das Fleisch bester Qualität entspricht und bedenkenlos konsumiert werden darf, bleiben die Landwirte am Rande des Görtschitztales auf ihren Tieren sitzen.
„Wir warten jeden Tag, dass die Schweine abgeholt werden. Wir alle haben den Negativbescheid, dass das Fleisch vollkommen in Ordnung ist. Trotzdem werden wir im Stich gelassen“, klagt ein Bauer, der wie andere um seine Existenz fürchtet.
Die Tiere haben bereits vor zwei Wochen ihr Mastgewicht erreicht, doch da es keine Abnehmer gibt, müssen sie die Bauern weiter füttern. „Ein Schwein wird pro Woche fünf bis sechs Kilo schwerer. Dadurch verschlechtert sich nicht nur die Fleischqualität, das Tier braucht mehr Platz und die Futterkosten steigen ins Unermessliche“, sagt Tierarzt Hugo Kanz, der wie die Bauern die Unterstützung und Solidarität des Landes und der Landwirtschaftskammer vermisse.
Diese Woche haben die Landwirte einen Brief an die Landesregierung geschickt. In diesem fordern sie, die Warnung aufzuheben, den Verzehr von Görtschitztaler Fleischprodukten einzuschränken. „Dadurch werden Händler und Schlachthöfe, aber auch private Vermarkter wieder Görtschitztaler Fleisch verkaufen. Und dadurch kann das verlorene Vertrauen in die Produkte wieder zurückgewonnen werden“, sagt ein Bauer.