Früher gab es in der Feldkirchner Innenstadt sieben Fleischermeister, und heute? Keinen mehr. Denn mit Anfang Juli hat mit der Fleischerei Oberdorfer auch der letzte Betrieb dieser Art zugemacht, für einige überraschend, wie in der Stadt zu hören ist. „Ich hätte gerne noch einige Jahre weiter gemacht, aber die hohen Betriebs-, Steuer- und Personalkosten waren einfach nicht mehr finanzierbar und ich musste die Reißleine ziehen“, sagt Gerhard Oberdorfer (58), der die Fleischerei acht Jahre lang führte.
Den Umsatzrückgang habe er bereits im Vorjahr leicht gespürt. „Heuer war es gravierend. Das führe ich aber nicht auf mein Sortiment zurück, sondern die Kunden kaufen das Fleisch viel lieber in umliegenden Diskontern, weil es dort billiger ist.“ Er sagt auch, dass es viel wichtiger sei, wieder Kaufkraft in die Innenstadt zu bringen, als große Einkaufszentren am Stadtrand zu bauen. Nun will Oberdorfer seinen Kundenstamm erweitern und eigens in einer Betriebsstätte im Gurktal oder in seiner Heimatstadt Villach Speck und Trockenwaren produzieren, um sie an Hotellerie und Gastronomie auszuliefern.