Die jüngste Anwesenheitskontrolle in den Feldkirchner Gemeinden wurde ausgewertet: Mit Stand 1. Jänner 2015 wohnen laut Statistikabteilung des Landes 30.074 Menschen im Bezirk. Exakt acht weniger als noch im Vorjahr. Auf Gemeindeebene ist Steuerberg mit einem Plus von 28 Bewohnern der große Gewinner.
Ebenfalls zulegen konnten St. Urban und Himmelberg. Auch Albeck konnte noch einen Bevölkerungszuwachs von vier Bewohnern über die Ziellinie bringen. „Im letzten Jahr und auch heuer sind einige Asylwerber zu uns gekommen. Wir bemerken aber auch einen starken Zuzug von Jungfamilien“, sagt der Steuerberger Bürgermeister Karl Petritz. Zudem würde man zur zentralen Lage auch eine gute Infrastruktur bieten.
Die restlichen Gemeinden haben allesamt ein Minus zu verzeichnen. Am deutlichsten fiel dieses in Reichenau aus. Der flächenmäßig größten Gemeinde sind 29 Einwohner abhanden gekommen. „Das sind mehr als in den vergangenen Jahren. Wir sind aber sehr bemüht darum, dass unsere Studenten ihren Wohnsitz in Reichenau behalten und versuchen, mit dem Tourismus und im Kleingewerbe Arbeitsplätze zu schaffen“, sagt Bürgermeister Karl Lessiak.

Gegen den Trend

„Die Bevölkerungstatistik steht in Kärnten generell auf sehr wackeligen Beinen. Seit 1999 gibt es durchgehend mehr Todesfälle als Geburten. Feldkirchen liegt immer nahe am Bundeslandtrend“, sagt Peter Ibounig, Leiter der Statistikabteilung in der Landesregierung.
Dass es heuer kärntenweit ein kleines Plus von 1760 Bewohnern gegeben hat, sei durchaus eine Überraschung gewesen. Die Prognosen gehen nämlich – vor allem für den ländlichen Raum und den Randregionen – in eine negative Richtung. Sieht man von den Städten Klagenfurt, Villach und deren umliegenden Gebiete ab, müssen auch die Feldkirchner Gemeinden auf länge Sicht mit vermehrtem Bewohnerschwund rechnen. Vor allem durch die Binnenwanderung gebe es ein sehr starkes Minus zu verzeichnen. „Wir verlieren die Jungen zwischen 20 und 30 Jahren an andere Bundesländer. Sie ziehen weg, um zu studieren oder um überhaupt einen Arbeitsplatz zu finden“, sagt Ibounig.

Zuzug durch Asylwerber

Ein Plus verzeichnet die Statistikbehörde bei der Außenwanderung – also bei Zu- und Abwanderung über die Landesgrenzen. Hauptsächlich bemerkbar macht sich das bei jenen Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen. „Sobald die Asylwerber hier erfasst sind, zählen sie als in der jeweiligen Gemeinde ansässige Bürger. Diese Sichtweise ist aber noch nicht besonders ausgeprägt“, sagt Ibounig. Hinzu würden in späterer Folge auch noch etwaige Familienzusammenführungen kommen.
Nur noch gering profitieren könne Feldkirchen von weiteren Frequenzbringern wie Arbeitsmigration oder Auslandsstudenten.