Was war das für eine Aufregung, als vor drei Jahren der neue Tourismusverband in Feldkirchen nur wenige Minuten nach der Gründung schon wieder aufgelöst wurde. Grund dafür war laut dem damaligen Leiter der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer, Gunter Duschlbaur, „ein Gespräch unter der Gürtellinie, bei dem vonseiten der Gemeinde den Unternehmern die Qualifikation abgesprochen wurde“. „Stimmt alles nicht“, konterte der damalige Tourismusreferent Robert Schurian (FPÖ): „Aber es kann nicht sein, dass der Verband das Geld bekommt und die Gemeinde die Arbeit hat.“ Mit Unternehmer Franz Prochazka wäre schon ein Obmann festgestanden.
So viel zur Vergangenheit. Am 28. Juni soll ein neuer Anlauf für einen Tourismusverband gestartet werden, eine Kundmachung liegt auf. Nächste Woche sind Unternehmer aus dem Gastronomie- und Beherbergungsbereich zu einem Arbeitskreis eingeladen, bei dem über eine Gründung diskutiert werden soll. „Wenn es dadurch genug Vorteile gibt, wäre ein Verband natürlich sinnvoll. Wenn er gegründet wird, dann nur unter einem allgemeinen Konsens“, sagt Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP). Prochazka, der beim Arbeitskreis dabei ist, sagt, dass dies keinen Sinn machen würde, da man sowieso Mitglied der Tourismusregion Nockberge sei.

Er werde sich auch nicht mehr für eine Spitzenposition zur Verfügung stellen. Das 2013 in Kraft getretene neue Tourismusgesetz schreibt vor, dass jene Gemeinden ohne privaten Tourismusverband nur noch 30 Prozent der Tourismusabgabe und 45 Prozent der Ortstaxe erhalten. Der Rest geht an Land, Kärnten Werbung und regionale Verbände. Feldkirchen nimmt pro Jahr rund 150.000 Euro ein und hat durch die Nichtgründung einiges verschenkt. Dass die Gemeinde im Nachhinein einen Verband gründen kann, ist gesetzlich geregelt – pro Gemeinderatsperiode darf eine Wahl erfolgen. Aufgaben des Verbandes sind unter anderem Organisation des Tourismus sowie Pflege und Betreuung der Freizeitinfrastruktur in Absprache mit der Gemeinde.