Im Urlaub stellte Daniel seiner Katharina die Frage aller Fragen. Sofort sagte sie „Ja“. Bei der Hochzeitsplanung stand für die beiden gleich fest: standesamtliche Trauung „Ja“, aber keine klassisch kirchliche: „Wir hatten das Gefühl, dass das nicht zu uns passt, weil sie für uns oft unpersönlich und nicht zeitgemäß ist. Nur standesamtlich zu heiraten wäre für uns aber zu wenig feierlich, also haben wir uns für eine freie Trauung entschieden.“
So wie Daniel und Katharina machen es immer mehr Paare. „Manche wollen einen freien Trauredner, weil sie kein zweites Mal kirchlich heiraten können, andere, weil sie ohne Bekenntnis sind oder an einem speziellen Ort wie auf einem Berg, einem Strand oder in einem Garten heiraten wollen“, sagt Manuela Brandstätter, die 20 Hochzeiten im Jahr abhält. Die Buddhistin arbeitet seit fünf Jahren als eine von zwei nebenberuflichen Traurednern Kärntens – neben dem Glanegger Michael Trebo. Beide haben Theologie studiert und sich nach einer Alternative umgesehen.