"Meine Abrechnung" kündigte die Einladungskarte an. Was am 16. Mai 2001 Menschenmassen in den Hörsaal 1 der Grazer Technischen Universität lockte. Zur Abschiedsvorlesung von Günther Domenig als Professor für Gebäudelehre, Wohnbau und Entwerfen, als der er mehr als zwei Jahrzehnte zahllose Planer prägte. Ganz so schlimm wurde es nicht, aber ein paar verbale Watschen verteilte der streitbare Architekt schon, gab dem bösen Buben Raum, dem "Demonig", wie er sich gern selbst nannte. Auch in seiner Kärntner Heimat, die er einmal sogar als "Auschwitz der kulturellen Hoffnung" bezeichnete, wurde er diesem Image gerecht.