Strahlend blau ist der Himmel in Feistritz an der Gail, wo die Menschen nur wenige Tage zuvor die Hölle auf Erden erlebt haben. Planen auf den Dächern, Löcher in Fassaden, demolierte Autos und zerstörte Gärten erinnern daran. „Was man jetzt sieht, ist gar nichts“, sagt Elfi Jannach, „jetzt ist alles aufgeräumt. Nach dem Hagel sind überall Dachziegel am Boden gelegen.“

Elfi Jannach selbst wohnt in einem Wohnblock, der „ausschaut, wie mit Maschinengewehren beschossen. Alle Autos sind kaputt. Die waren im Carport. Waagrecht ist der Hagel gekommen!“

Mit Dellen übersät ist auch der Jeep von Bürgermeister Dieter Mörtl (ÖVP), der gerade mit seinem Anhänger aus Hermagor Dachziegel geholt hat. Seit dem Unwetter ist er rund um die Uhr im Einsatz. „Alle anderen auch“, betont er und lobt vor allem die, „die zuerst der Allgemeinheit geholfen haben, obwohl bei ihnen daheim alles zerstört war.“

„Es muss möglichst schnell alles wasserdicht werden“, sagt der Bürgermeister. Mit Hochdruck wird daran auf dem Dach des Hauses von Josef Abuja gearbeitet. Ihn erinnert auch ein riesiger blauer Fleck an das Unwetter. „Das Auto meiner Schwiegertochter wollte ich retten“, erzählt er. Der Hagel war schneller. Auf 50.000 Euro schätzt er den Schaden in Summe. „Was mit dem Feld ist, weiß ich noch nicht genau“, sagt er, „aber ich bin nur ein Nebenerwerbler. Meinem Nachbarn hat’s den ganzen Mais zammeng’haut – und der lebt davon.“

Nicht weit entfernt von Abujas Haus steht – unter einer blauen Plane –, was von Manfred Malles jahrhundertealtem, jüngst renoviertem Wirtschaftsgebäude übrig blieb. Im Hof stehen Geräte und Möbel. „Die Reparatur muss aber warten. Zuerst kommen natürlich die Wohnhäuser“, sagt er.