Es ist Mittagszeit, Anfang Juli. Die Hitze, die gerade ein Gewitter ausbrütet, wird immer drückender. So drückend, dass sie sich vielen auf den Magen schlägt. Aber jene Menschen, die im Eggerheim, der Tagesstätte für Wohnungslose, die die Caritas in Klagenfurt betreibt, Schatten und Zuflucht suchen, können es sich gar nicht leisten, eine günstige Mahlzeit auszulassen.

1,20 Euro zahlen sie sonst dafür. Aber an diesem Mittwoch ist das Essen gratis. Mitarbeiter von Ikea kredenzen es. „Das tun sie alle zwei Monate“, sagt Melanie Prohart, die im Eggerheim arbeitet, „wir bekommen auch Essen von anderen Spendern, von den Ursulinen etwa. Gestern hat die muslimische Jugend aufgekocht.“

Gemeinsam mit ihrer Chefin Gudrun Edl erarbeitet Melanie Prohart den Speiseplan für die bedürftigen Gäste. Die Caritas-Mitarbeiterinnen kochen auch sehr oft selbst. Doch das ist keinesfalls ihre einzige Aufgabe: „Wir sind eine Art Ersatzfamilie für die Leute“, erzählen sie: „Viele sind hier amtlich gemeldet. Sie bekommen im Eggerheim ihre Post – und auch ihr Geld.“