Die Mitarbeiterzahl von derzeit 16 auf acht halbiert, die Parteibüros in den Bezirksstädten großteils zugesperrt: Die Kärntner ÖVP muss drastische Sparschritte setzen. In der Parteidiktion heißt das: „Wir strukturieren neu“, wie es Landesgeschäftsführer Josef Anichhofer formuliert. Man konzentriere alles auf die Gemeindeorganisationen, wolle mit Blick auf die Landtagswahlen 2018 auf den guten Gemeinderatswahlergebnissen aufbauen. „Wenn die Leute etwas brauchen, gehen sie zum Gemeinderat, Bürgermeister oder Ortsparteichef - und nicht in die Bezirksstelle“, sagt Anichhofer. Von Klagenfurt aus sollen künftig mobile Außendienstmitarbeiter hinaus in die Bezirke fahren.

Die Partei scheint mit dem gravierenden Einschnitt einverstanden. Im Parteivorstand habe es ein einstimmiges Ja gegeben, berichtet Anichhofer. „Ich sperr’ ja nichts zu, von dem ich weiß, dass es Hundert Prozent funktioniert.“ Geschlossen werden die Büros in Spittal, Völkermarkt, St. Veit. Wolfsberg und Feldkirchen bleiben vorerst offen. Hermagor bleibt ein Bürgerbüro. Klagenfurt ist in die Landespartei integriert. 

Wobei die Büros von der Bezirkspartei bezahlt werden, die Mitarbeiter von der Landespartei. „Wir haben jetzt 2,5 wahlkampffreie Jahre. Da können wir nicht gleich weitermachen wie in Wahlzeiten“, begründet Anichhofer. Als 14-Prozent-Partei habe man zu große Strukturen. Zwei Dienstverhältnisse würden aufgelöst, die anderen Mitarbeiter in der Privatwirtschaft bzw. im Landtagsklub untergebracht. „Im Vollausbau“ will sich die Partei so 300.000 Euro im Jahr sparen.

Das ist notwendig. Denn die ÖVP kämpft mit einem enormen Schuldenberg. Der soll bei über zwei Millionen Euro liegen. Ein außerordentlicher Parteitag – mit der Wahl von Parteiobmann Christian Benger – EU- und Gemeinderatswahlkämpfe: Der Sparstift sei zuletzt nicht so stark gesetzt worden wie in der Ära von Parteichef Gabriel Obernosterer, ist zu hören. Der musste nach Josef Martinz in der Partei aufräumen.

Ob dieser Lage der ÖVP ist jetzt die Position von Benger zu Einsparungen auf Landesebene bei der Parteienfinanzierung erklärbar, die Landeshauptmann Peter Kaiser anstrebt. Die Parteien hätten in dieser Periode eh schon Vorleistungen beim Einsparen erbracht, so Benger.