Geschmeckt? Nein, „ich habe nie getrunken, weil es mir geschmeckt hat. Es ging mir von Anfang an nur um die Wirkung.“ Maria* sitzt an dem großen Tisch im „Meetingraum“ der Anonymen Alkoholiker und erzählt von einem Leben, das über weite Strecken nur von einem bestimmt war: Alkohol. „Ich war immer ängstlich, irgendwas hat immer gefehlt“ – und genau „dieses Loch in der Brust“ glaubte sie „mit Alkohol zuschütten zu können“. Mit 13 war’s noch ab und zu ein Bier, mit 16 trank sie schon regelmäßig – und „irgendwann drehte sich 24 Stunden am Tag alles nur noch um Alkohol. Wie beschaffe ich ihn, wie trinke ich ihn, ohne dass es jemand merkt, wie entsorge ich die Flaschen.“ Der Alkohol wurde „zum Zwang. Man mag gar nicht mehr, man muss“, sagt sie und weiß aus bitterer Erfahrung: „Der Alkoholiker geht zum Schluss durch die Hölle.“