Italien plant ein Radwegsystem, das nach dem Vorbild der Autobahn "Autostrada del Sole" Nord- mit Süditalien verbinden soll. Von Venedig bis zur apulischen Adria-Stadt Lecce soll der neue Radweg verlaufen. Die Regierung stellt in den nächsten drei Jahren 91 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch.

Vier große Radwege

Das neue Netz soll aus vier großen Radwegen bestehen. Der erste, 679 Kilometer lange Weg soll auf der West-Ost-Achse verlaufen und Turin mit Venedig verbinden. Er soll die Regionen Piemont, Lombardei und Veneto durchqueren. Die Region Friaul Julisch Venetien arbeitet schon für eine Verlängerung des Radwegs von Venedig bis nach Triest. Eine zweite, 400 Kilometer lange Strecke soll Verona mit Florenz verbinden. Geplant ist hinzu eine 44 Kilometer lange Umfahrung der Stadt Rom.

Auch auf Süditalien sollen sich die Investitionen der Regierung konzentrieren. Geplant ist eine 250 Kilometer lange Radverbindung zwischen Venosa in der süditalienischen Region Basilikata bis Villa Castelli nahe Lecce. Zugleich will sich die Regierung für die Kombination aus Bahn und Rad bemühen. Die neuen Strecken soll an das europäischen Radweg-Netz angebunden werden.

25 Millionen Fahrräder zählt man in Italien, sieben Millionen Italiener nutzen täglich das umweltfreundliche Verkehrsmittel. In Italien besteht viel Aufholbedarf in Punkto Radwege. Lediglich 4.000 Kilometer gibt es im Land.