Mit mehr als 1200 Ziervögeln im Fahrzeuginneren eines Pkw sind am Samstagnachmittag ein Mann und eine Frau in Wien aufgehalten worden. Das Duo gab an, mit den Tieren nach Bulgarien reisen zu wollen. Die in Kisten und Schachteln gepferchten Hühner, Tauben und Ziervögel wurden befreit und ins Wiener Tierschutzhaus gebracht, berichtete die Polizei am Sonntag.

Ein Passant wurde auf das Vogelgezwitscher in dem in der Dreyhausenstraße in Penzing geparkten Auto aufmerksam und verständigte die Polizei. Als die Beamten eintrafen, entdeckten sie im Laderaum des Citroen Berlingo die Behälter, in dem die Tiere verwahrt waren. Die 52-jährige Frau und ihr 35-jähriger Begleiter gaben an, die Tiere in den Niederlanden und in Belgien gekauft zu haben und nun nach Bulgarien transportieren zu wollen.

Ein hinzugezogener Amtstierarzt verfügte die Abnahme der  Vögel. Die Wiener Tierrettung brachte sie ins Tierschutzhaus. Erst da stellte sich das wahre Ausmaß der Tierquälerei heraus, denn bis dahin war man noch von 500 Vögeln ausgegangen.

Quarantäne im Vogelhaus

Die Mitarbeiter des Wiener Tierschutzvereins machten sich umgehend daran, die Tiere so gut wie möglich unterzubringen. Dies gestaltete sich allerdings äußerst schwierig, da sich unter den Vögeln leider bereits einige verendete sowie offensichtlich erkrankte Exemplare befanden. "Es war wichtig, trotz des Schocks, den wir hatten, die Tiere rasch zu befreien und zu versorgen, um noch mehr Todesfälle zu verhindern", sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich mit dieser extrem hohen Anzahl an Tieren der Tierbestand im Wiener Tierschutzhaus quasi über Nacht verdreifacht hat. Das Vogelhaus wurde sofort unter Quarantäne gestellt.

Die 52-Jährige und der 35-Jährigen wurden nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes angezeigt.