In einer Höhle in Südafrika gefundene Handgelenks- und Daumenknochen ließen auf Hände schließen, die teilweise Ähnlichkeiten mit denen des Neandertalers und des heutigen Menschen hätten.

Steinwerkzeuge

Der Homo naledi habe damit kräftig greifen und Steinwerkzeuge bedienen können, schrieben Forscher in einer am Dienstag im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlichten Untersuchung. Zugleich seien die Fingerknochen stärker gebogen als bei den meisten älteren menschlichen Fossilien, etwa beim Urmenschen Lucy, heißt es in der Studie.

Dies deute darauf hin, dass der Homo naledi seine Hände noch dazu benutzt habe, in Bäumen zu klettern. Diese Mischung aus menschenähnlichen und primitiveren Merkmalen lasse darauf schließen, dass der Homo naledi komplexe Tätigkeiten mit Werkzeugen ausgeübt, sich aber zugleich immer noch teilweise in Bäumen fortbewegt habe.

Die Forscher um die Anthropologin Tracy Kivell werteten für ihre Studie knapp 150 Handknochen aus, die in der Höhle Rising Star im Nordwesten von Johannesburg in Südafrika gefunden worden waren. Darunter waren Fossilien einer beinahe kompletten Hand.

Wissenschaftliche Sensation

Der Fund von rund 1.500 fossilen Knochenteilen in der Höhle war eine wissenschaftliche Sensation, vor einem Monat wurde der bis dahin unbekannte Homo naledi der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach den Forschungsergebnissen hatte der Urmensch ein winziges Gehirn von der Größe einer Orange und einen grazilen Körperbau. Er wurde im Schnitt etwa 1,50 Meter groß und wog etwa 45 Kilo.