Viele der drei und vier Jahre alten Teilnehmer des Juniormarathons in Linz, der am vergangenen Samstag stattfand, hatten keinen Spaß auf der 40 Meter langen Strecke. Die Eltern schleiften ihre Kinder über die Laufbahn, den Kleinen liefen dabei Tränen über das Gesicht.

Nachdem sich das obige Bild im Laufe des Sonntags rasant in den sozialen Medien verbreitet hatte, häuften sich Kommentare entsetzter Nutzer. Von "übereifrige Eltern in Aktion" und "Laufen kann Spaß machen. Muss es aber freilich nicht" bis zu "how to kill your kid's passion for sport" war etwa auf Twitter zu lesen.

Laut Ewald Tröbinger, Organisator des Linz Marathon, ist dieses Bild kein Einzelfall, berichtet der Kurier. "Es ist leider nicht das erste Mal, dass wir solche Bilder sehen mussten. Leider hat der übertriebene und falsche Ehrgeiz der Erwachsenen von Jahr zu Jahr zugenommen", so der Marathonläufer, der selbst Vater dreier Töchter ist. Dabei sei Linz keine Ausnahme. "Eigentlich müssten die Kinder vor ihren Eltern und Großeltern geschützt werden", klagt Tröbinger an.

Kein Lauf der Drei- und Vierjährigen mehr?

Aus diesem Grund berieten die Veranstalter bereits in der vergangenen Jahren, den Juniormarathon abzublasen. Nach den jüngsten Vorfällen werden diese Überlegungen abermals vakant: "Nun werden wir das Ganze erst einmal analysieren und dann wird entschieden, ob es nächstes Jahr nochmals einen Bewerb in dieser Altersklasse geben wird", so der Organisator.

Dass Eltern überhaupt bei dem Lauf dabei sind, erlaubt der Veranstalter, "weil viele ohne Mama oder Papa Angst haben." Mittlerweile weist der Moderator der Veranstaltung extra darauf hin, die Kinder nicht über die Laufbahn zu schleifen.