Das Gericht hatte vor einer Woche erklärt, dass es genügend Beweise für eine Mittäterschaft des Mannes gibt und einem Strafverfahren in Eisenstadt nichts entgegensteht. Laut Jordanowa müssten noch die technischen Details der Auslieferung und der Transport des Angeklagten geklärt werden. Die Sprecherin schätzt, dass die Auslieferung binnen einen Monats erfolgen wird. In der Zwischenzeit bleibt der Mann weiter in U-Haft.

Der Grund für die lange Dauer des bisherigen Verfahrens mit insgesamt vier Verhandlungstagen war, dass sich neben der österreichischen Staatsanwaltschaft auch die bulgarische Spezialanwaltschaft für schwere Verbrechen eingeschaltet hat. Die bulgarische Justiz wirft dem Mann vor, den Lkw, in dem die Flüchtlinge erstickten, zumindest auf einem Teil der Strecke zwischen Ungarn und Österreich gelenkt zu haben. Laut bulgarischer Staatsanwaltschaft muss sich der Verdächtige wegen Beteiligung an einem kriminellen Schlepperring und fahrlässiger Tötung in 71 Fällen verantworten.