Eine Woche nach der Entdeckung von 71 Leichen in einem Lkw auf der Ostautobahn (A4) im Burgenland hat die Polizei am Freitag in Eisenstadt mitgeteilt, dass DNA-Spuren und ein Handflächenabdruck der Verdächtigen am Fahrzeug sichergestellt worden sind. Die geschleppten Flüchtlinge (es soll sich um Syrer, Iraker und Afghanen gehandelt haben) dürften noch in Ungarn gestorben sein.

"Faktum ist, dass es sich (bei den Festgenommenen, Anm.) tatsächlich um jene Tätergruppe handelt, die diese Schleppung am 26. bzw. 27. August durchgeführt hat", sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil bei einer Pressekonferenz. Der Lenker des Lkw sei definitiv unter fünf in Ungarn Festgenommenen.

Laut dem Polizeichef könne man die Todesursache noch nicht zu 100 Prozent sagen, aber aufgrund der Anzahl der Personen und des Volumens des Lkw "gehen wir davon aus, dass innerhalb kürzester Zeit der Erstickungstod noch in Ungarn eingetreten ist", betonte Doskozil. Das Fahrzeug war laut technischer Untersuchung luftdicht. Laut Verena Strnad von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wurden die Obduktionen abgeschlossen.

Weiterer Fall

Im Zuge der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem vor etwa einer Woche bekannt gewordenem Schlepperdrama auf der Ostautobahn (A4) hat die Polizei einen ähnlichen Schlepperfall aufgedeckt. 81 Personen seien in einem fast bauartgleichen Fahrzeug wie der Todes-Lkw auf der A4 nach Österreich geschleppt worden, sagte Polizeichef Hans Peter Doskozil bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

Diese 81 Geschleppten hätten sich in einer fast ähnlich lebensbedrohlichen Situation befunden wie die 71 offenbar erstickten Flüchtlinge. Diese Gruppe konnte sich aber in Gols (Bezirk Neusiedl am See) aus dem Fahrzeug befreien, hieß es am Freitag.