Im Prozess um den Angriff auf eine 45-jährige Frau durch ihren Ehemann mit einem Maurerfäustel hat ein Geschworenensenat am Donnerstag in Eisenstadt den Angeklagten zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Der 69-Jährige wurde wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung schuldig gesprochen.

Ein Tötungsvorsatz - die Anklage war von Mordversuch ausgegangen - wurde von den Geschworenen mit sechs zu zwei Stimmen verneint. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Für den 69-Jährigen legte sein Anwalt Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung ein. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

Zur Tat kam es am 15. Februar dieses Jahres im Garten des von beiden bewohnten Hauses in Zagersdorf. Die 46-Jährige schilderte, ihr Mann habe Erde gesiebt, sie sei mit der Scheibtruhe in den hinteren Bereich des Grundstücks gefahren. Beim Ausleeren der Scheibtruhe sei "schon der erste Schlag" von hinten gekommen. Nach dem zweiten Schlag habe sie sich zur Seite gedreht und sei seitlich getroffen worden, der vierte Hammerschlag erwischte sie auf der Stirn.

Ihr Mann habe dann ihre Hand ergriffen und geschrien: "Nimm deine Hände runter". "Er wollte mich nochmal schlagen", erzählte die Frau, die bei der Rekonstruktion in Tränen ausbrach. Dann sei sie umgefallen. Als sie ihn weggestoßen habe, sei auch ihr Mann zu Boden gegangen, den Hammer in der geöffneten Hand haltend: "Ich nahm ihm den Hammer weg und lief hinaus". Auf der Straße habe erst der vierte Wagen angehalten, nachdem sie ihm fast auf die Motorhaube gesprungen sei.

Gereizte Stimmung

Der wegen versuchten Mordes Angeklagte berichtete - anders als seine Frau - von einer gereizten Stimmung, die an dem Nachmittag geherrscht habe. Immer wieder sei es zu Streitigkeiten gekommen - über seine Internet-Bekanntschaft, über Rosensträucher, die den Weg zum Glashaus blockierten. "Das was passiert ist, ist in einem Anfall von Panik und Verzweiflung eigentlich vorgefallen. Im Prinzip war es ein Ehestreit", gab der 69-Jährige bei der Tatortrekonstruktion zu Protokoll.

Der Pensionist schilderte, er sei mit der Scheibtruhe gefahren und habe dabei bemerkt, wie sich seine Frau ihm näherte. Er habe sich zur Seite gedreht und einen Schlag noch mit der Hand abwehren können. Danach habe er angefangen, den Hammer hin- und herzureißen. "Dabei kann passiert sein, dass ich sie vorne getroffen habe."

Als er ihr den Hammer aus der Hand riss, habe er "diesen furchtbaren Satz gehört - Katzen töten", sagte der Angeklagte. Das sei für ihn, der nur mit seinen Katzen einen ruhigen Lebensabend habe verbringen wollen, so gewesen, "wie wenn sie mich ins Herz stechen".

Aussage unter Tränen

Da habe er auf seine am Boden liegende Frau mit dem Hammer eingeschlagen, berichtete auch er unter Tränen. Wie oft und wo er sie traf, konnte der 69-Jährige nicht beschreiben. Durch Tritte seiner Frau sei auch er hingefallen.

Dann habe er gesehen, "wie sie plötzlich aufspringt und mit dem Hammer aus dem Garten läuft". Er sei ihr hinterhergelaufen und habe erst "auf der Straße gesehen, dass sie eigentlich blutet".