Auch Österreicher jagen "Cecils" Artgenossen: Von 2010 bis 2014 sind aus Afrika 65 Löwen-Jagdtrophäen legal nach Österreich eingeführt worden. Das geht laut Vier Pfoten aus der CITES-Statistik (Washingtoner Artenschutzabkommen) hervor. Damit ist das Land, gemessen an seiner Einwohnerzahl, unter den Trophäenjägern "überproportional vertreten", betonte die Tierschutzorganisation am Montag.

"Die entsprechenden Zahlen betragen für das einwohnermäßig zehn Mal so große Deutschland 165, für das rund acht Mal so große Großbritannien 32." Vier Pfoten erneuerte seine Forderung an den für CITES-Angelegenheiten zuständigen ÖVP-Umweltminister Andrä Rupprechter, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu verhängen. "Damit könnte man diesem grausamen und gleichzeitig einträglichen Geschäft Einhalt gebieten", argumentierte die Organisation.

Importverbot in Australien

Man müsse bedenken, "dass auch illegal Trophäen eingeführt werden. Und wir dürfen nicht vergessen: Der afrikanische Löwe gehört zu den gefährdeten Tierarten", sagte Heli Dungler, Gründer und Präsident von Vier Pfoten. Australien habe eine Vorreiterrolle eingenommen, indem es im Frühling dieses Jahres ein Importverbot für Löwen-Jagdtrophäen eingeführt hat.

Die von der CITES-Statistik betroffenen afrikanischen Länder sind Südafrika, Botswana, Simbabwe, Lesotho, Swasiland, Sambia, Mosambik und Mali. Das größte Importland sind die USA mit 3703 Importen zwischen 2010 und 2014. "Wir sprechen hier noch nicht von Elefanten und Nashörnern, die ebenfalls stark gejagt werden und deren Körperteile als Trophäen extrem beliebt sind. Dieses unwürdige Geschäft muss endlich illegal werden", betonte Dungler.