Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen 18-Jährigen aus Oberösterreich, der IS-Kämpfer werden wollte, angeklagt. Ihr Sprecher Philip Christl bestätigte einen entsprechenden Bericht des ORF Radios Oberösterreich. Der junge Mann war schon in die Türkei gereist, machte dort aber einen Rückzieher weil er in einem Video sah, dass auch auf Zivilisten geschossen wird.

Eltern mussten ihn in Istanbul abholen

Der 18-Jährige aus der Russischen Föderation, der in Oberösterreich eine Lehre absolvierte, besorgte sich ein One-Way-Ticket und flog im Juni zusammen mit einem Bekannten nach Istanbul. Von dort sollten ihn Mittelsmänner nach Syrien bringen. Er habe laut Staatsanwaltschaft den Vorsatz gehabt, den IS ("Islamischer Staat") zu unterstützen, indem er an Kampfhandlungen teilnimmt. Als er allerdings ein Video mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung sah, lehnte er das ab und wollte zurück nach Österreich. Seine Eltern holten ihn ab. Er wartet auf freiem Fuß auf seinen Prozess.

Dem 18-Jährigen wird vorgeworfen, sich nach Paragraf 278b des Strafgesetzesbuches als Mitglied an einer terroristischen Vereinigung beteiligt zu haben. Dafür droht ihm eine Strafe von bis zu zehn Jahren. Gegen seinen Begleiter und zwei weitere Personen laufen noch Ermittlungsverfahren. Von einem ist laut Christl bekannt, dass er bereits in Syrien war. Ob er dort auch gekämpft hat, ist noch unklar. Bei einem weiteren wurde ermittelt, dass er definitiv nicht in Syrien war, beim dritten weiß man es nicht genau.