Noch einmal extrem heiß und sonnig hat sich das Wetter am Dienstag in ganz Österreich gezeigt. In allen Bundesländern hatte es bereits am frühen Nachmittag mehr als 34 Grad. Am Hermannskogel in Wien und in Klosterneuburg in Niederösterreich wurde die Ozonalarmschwelle überschritten. In der Nacht werden im Westen die Gewitter erwartet, am Mittwochnachmittag im Süden auch heftigere Unwetter.

Hitzepol war um 14.30 Uhr Imst in Tirol mit 36,6 Grad, teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf APA-Anfrage mit. 36,4 Grad waren es am heißesten Ort Niederösterreichs, Pottschach, und 36,3 in Weyer in Oberösterreich. Exakt 36 Grad wurden jeweils in Bludenz in Vorarlberg und in Mattersburg im Burgenland gemessen. 35,7 Grad Hitze wiesen Leoben in der Steiermark und Salzburg Freisaal auf und in Kärnten kletterte das Thermometer in St. Andrä im Lavanttal vorläufig auf 35,0 Grad. Nur in der Bundeshauptstadt blieben die Temperaturen mit 34,6 Grad auf der Hohen Warte zunächst unter der 35-Grad-Marke.

In Wien und Niederösterreich wurde an zwei Orten die Ozonalarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten. Am Hermannskogel wurden um 14.00 Uhr 260 und in Klosterneuburg 247 Mikrogramm gemessen, teilte das Umweltbundesamt mit. Ungewohnte und starke Anstrengungen im Freien, insbesondere in den Mittags- und Nachmittagsstunden, sollten vermieden werden, hieß es.

Abkühlung bringen am Mittwoch Gewitter und Regenschauer. "Eine Kaltfront wird in der Nacht den Westen streifen", prognostizierte ein Meteorologe der ZAMG im Gespräch mit der APA. In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und im oberösterreichischen Innviertel sind Gewitter zu erwarten. Die Luft war vor allem in Bayern extrem labil und aufgeheizt. Östlich von Linz wird die Gewittergefahr geringer, hier sorgt jedoch Wind für kühlere Temperaturen. Im Süden, wo am Mittwoch noch einmal bis zu 34 Grad erwartet werden, steigt dann am späteren Nachmittag die Unwettergefahr. "Wir erwarten heftige Gewitter, Sturmböen und Hagel", sagte der ZAMG-Experte.

Wasser weg

Wer sich unterdessen schon am Dienstag abkühlen wollte, der stand im Florian Berndl Bad in Bisamberg in Niederösterreich vor einem Problem. Dort verschwand wegen eines technischen Defekts über Nacht das Wasser aus dem Erholungsbecken. Das Bad informierte auf seiner Homepage über den Zwischenfall: "Leider muss unser Erholungsbecken (=Rutschenbecken) heute (07.07.) geschlossen bleiben." Es gelte daher ein ermäßigter Eintrittstarif.

Die hohen Temperaturen dürften die Ursache für einen Chemikalienaustritt am Frachtenbahnhof im Tiroler Wörgl gewesen sein. Laut Polizei entstand wegen Überhitzung offenbar ein Überdruck. Dadurch platzte eine Schweißnaht, rund 200 Liter Salzsäure traten aus. Ein ÖBB-Mitarbeiter wurde leicht verletzt. Im burgenländischen Bezirk Oberwart sorgte ein lokales Unwetter am Montagnachmittag für Feuerwehreinsätze. In Großpetersdorf wütete ein orkanartiger Sturm. Etliche Bäume wurden umgerissen, Dächer von Häusern beschädigt. Die Wiener Rettung verzeichnete durch die hohen Temperaturen der vergangenen Tage bis zu 20 Prozent mehr Einsätze, die auf hitzebedingte Krankheiten zurückzuführen waren.