In einem Zimmer im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist am Samstag offenbar ein Brand gelegt worden. Laut Feuerwehr brannten mehrere Matratzen, dichter Qualm breitete sich im Stiegenhaus und in den Gängen aus. Die Bewohner des Zimmers wurden rechtzeitig evakuiert. Niemand wurde verletzt. "Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen und wird derzeit befragt", so die niederösterreichische Polizei.

Gegen 13.00 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen, der Brandschutzbeauftragte des Flüchtlingslagers habe per Anruf bestätigt, dass ein Zimmer betroffen war, schilderte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. In der Folge mussten aufgrund der starken Rauchentwicklung auch die übrigen Zimmer im ersten Obergeschoß von Haus 1 geräumt werden. Das Feuer war bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr wieder gelöscht. Die Feuerwehr setzte Atemschutztrupps und dann mehrere Belüftungsgeräte ein.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befand sich der verdächtige, aus einem nordafrikanischen Land stammende Asylwerber allein im Zimmer. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, bestätigte NÖ Polizeisprecher Markus Haindl. Ein politisches Motiv sei auszuschließen, betonte er.

Laut einer Aussendung der Stadtgemeinde Traiskirchen wurde aufgrund der starken Verrauchung eine Evakuierung des gesamten Haupthauses angeordnet. Aufgrund der Lage befand sich Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) stundenlang im Erstaufnahmezentrum. Ob die aktuellen Situation zu feuerpolizeilichen Maßnahmen führe, werde derzeit noch überprüft, hieß es.