Zwischen 2005 und 2014 starben nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) in Österreich bei insgesamt 707 Unfällen mit der Eisenbahn 189 Menschen, 793 wurden verletzt. Allein heuer kamen laut Innenministerium bereits 10 Menschen bei Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen ums Leben, neun von ihnen waren Autoinsassen.

Europaweit sind 26 Prozent aller Bahnunfälle Kollisionen auf Bahnübergängen. Österreich hat die höchste Dichte an Eisenbahnkreuzungen im Streckennetz und eine überdurchschnittlich hohe Rate an nicht technisch gesicherten Übergängen, so die Zahlen des KFV. 60 Prozent der Eisenbahnkreuzungen verfügen über ein Andreaskreuz alleine oder inklusive einer Stopptafel, EU-weit liegt der Schnitt bei 50 Prozent, zeigte ein Vergleich aus dem Jahr 2012.

Lenker nehmen Gefahr nicht ernst

Pro 100 Kilometer Streckennetz gab es 2012 hierzulande 53 nicht technisch gesicherte Bahnübergänge und nur 36 aktiv gesicherte, also mit Schranken oder Lichtzeichenanlage. Dem Kuratorium zufolge zeigen Untersuchungen, dass Bahnübergänge von vielen Lenkern aus Unachtsamkeit nicht wahrgenommen und in vielen Fällen nicht ernst genommen werden.

Die ÖBB investieren jährlich etwa 25 Millionen Euro in Eisenbahnkreuzungen, informierte die Bahn in einer Aussendung. Im Netz der ÖBB befinden sich nach eigenen Angaben 1.937 nicht technisch gesicherte Eisenbahnkreuzungen von insgesamt 3.559 Bahnübergängen. Das heißt, mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Übergänge ist unbeschrankt. Die Zahl der Kollisionen konnte laut Bahn seit 2007 um 40 Prozent gesenkt werden.