Ein schrecklicher Verkehrsunfall hat sich am Freitag kurz vor 19.00 Uhr in Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) ereignet: Ein Zusammenstoß eines Autos mit einem Zug der Erlauftalbahn forderte fünf Tote, drei der Opfer waren Kinder. Drei weitere Kinder seien schwer verletzt, berichtete NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Bei der Unglücksstelle handelt es sich um einen unbeschrankten Bahnübergang, der nach ÖBB-Angaben mit einer Stopptafel und einem Andreaskreuz gesichert ist. Der Unfallhergang war zunächst nicht bekannt. Ein Großaufgebot an Helfern rückte aus. Zwei Feuerwehren standen mit 40 Mitgliedern im Bergungseinsatz, seitens der Rettung nannte Resperger drei Hubschrauber, zwei Notarztwagen und mehrere Rettungsfahrzeuge.

Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager wurden zwei der schwer verletzten Kinder nach Linz - laut ÖAMTC ins UKH und AKH - geflogen. Ein weiteres Opfer wurde ebenfalls auf dem Luftweg ins Uni-Klinikum nach St. Pölten transportiert. Dafür standen die ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 2, 10 und 15 im Einsatz. Das Auto wurde sichergestellt. Die Erhebungen dauerten an. Baumschlager zufolge war die Arbeit der Rettungskräfte gegen 21.15 Uhr beendet. 

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Es soll sich ersten Angaben zufolge um eine Familie aus der Gemeinde gehandelt haben. Ein Facebook-Posting einer Zeugin belegt die tragische Situation vor Ort: "Ich hoffe, dass wenigstens jemand von den Kindern überlebt", postete eine Frau.

Verkehr unterbrochen

Die ÖBB gaben 18.48 Uhr als Zeitpunkt des Unglücks an. Der Zug 7028, bestehend aus zwei Triebwagen, war von Pöchlarn nach Scheibbs unterwegs, teilte ein Sprecher mit. Die Karambolage ereignete sich seinen Angaben zufolge an der Kreuzung mit dem Gaisbergweg in Purgstall. Die Triebwagen seien mit weniger als zehn Passagieren besetzt gewesen. Im Zug habe es keine Verletzten gegeben.

Der Verkehr auf der Erlauftalbahn blieb im Abschnitt Purgstall - Scheibbs auf vorerst unbestimmte Zeit unterbrochen. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde eingerichtet.

Mädchen stabil, Zustand des Buben kritisch

Die nach Linz transportierten Mädchen (4 und 5) seien stabil, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am frühen Samstagnachmittag auf Anfrage. Den Zustand des in St. Pölten notoperierten Buben (12) bezeichnete er hingegen als kritisch.

Darauf angesprochen, dass sich acht Personen in dem für sieben Insassen zugelassenen Seat Alhambra befunden hatten, reagierte Baumschlager mit klaren Worten: "Das wird aufgrund der Tragödie zur Nebensache".