Während des Sturmtiefs "Niklas" sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Zwar flaute der Sturm in der Nacht langsam ab - Bahnreisende müssen sich am Mittwoch aber auf weitere Behinderungen einstellen. "Denn unser Personal ist noch nicht überall an den Bahnhöfen, wo es planmäßig sein sollte", sagte eine Bahnsprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Böen bis zu 192 Stundenkilometer

"Niklas" war einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre. Mit Böen von bis zu 192 Stundenkilometern entwurzelte er am Dienstag vielerorts Bäume, er beschädigte Autos, Häuser und Stromleitungen.

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In Bayern und Rheinland-Pfalz wurden eine Frau und zwei Männer erschlagen, als Bäume auf ihre Autos stürzten. In Sachsen-Anhalt tötete eine umgewehte Mauer einen Mann. Auch in der Schweiz gab es einen Unwettertoten. In Oberösterreich stürzte ein 63-Jähriger in Mauthausen (Bezirk Perg) von einer Leiter, als er versuchte seine Terrassenüberdachung zu sichern. Der Pensionist erlag seinen schweren Kopfverletzungen. In Aschau im Tiroler Zillertal (Bezirk Schwaz) wurde ein Auto laut Polizei von einem Baum getroffen. Dabei wurde ein neunjähriges Mädchen verletzt.

Außerdem gab es mindestens drei Tote bei wetterbedingten Unfällen: Im baden-württembergischen Ostalbkreis starben zwei Männer auf einer schneebedeckten Straße. In Bayern wurde ein Mann bei starkem Hagel auf der Autobahn 95 getötet.

Passanten kämpften in München gegen den starken Wind
Passanten kämpften in München gegen den starken Wind © AP

Vielerorts gab es Verletzte: In Weimar kippte ein Baum auf eine Mutter und ihre zwei Töchter, die auf einem Gehweg gingen. Eines der Mädchen im Alter von neun Jahren wurde dabei am Dienstag schwer verletzt.

Feuerwehr war im Dauereinsatz

Der Sturm brachte auch den Straßen-, Schiffs- und Flugverkehr durcheinander. Polizisten und Feuerwehrleute waren im Dauereinsatz. Auf Straßen und Autobahnen blockierten umgekippte Lastwagen und Anhänger den Verkehr. Am Flughafen in Frankfurt am Main fielen mehr als 180 Starts und Landungen aus. Angesichts der Wetterlage müsse auch für Mittwoch mit Einschränkungen im Flugbetrieb gerechnet werden, sagte ein Sprecher. In Hamburg waren 63 Flüge betroffen.

Für gestrandete Fahrgäste hatte die Deutsche Bahn in mehreren Städten Übernachtungszüge bereitgestellt. In der Nacht seien aber viele Oberleitungen repariert worden, erklärte die Bahn. Gesperrt seien vor allem noch die Strecken zwischen Bremen und Hannover sowie zwischen München, Rosenheim und Salzburg. Für diese Verbindungen habe die Bahn auch noch keine Prognose, wann sie wieder befahrbar seien.