Im Landesgericht Ried im Innkreis ist am Freitag ein 49-jähriger Mann aus dem Bezirk Braunau zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil er Cannabis angebaut haben soll. Seine skurrile Rechtfertigung: Die Drogen hätten seinem verstorbenen Bruder gehört und er wollte sie ihm ins Grab mitgeben. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der Bruder dürfte selbst produziertes Cannabis - angeblich gegen seine Migräne - konsumiert haben. Als er starb und die Polizei dem Angeklagten die Todesnachricht überbrachte, fand sie die Plantage. Insgesamt wurden 667,4 Gramm mit einem Reinheitsgehalt von 6,2 Prozent sichergestellt.

Der 49-Jährige beteuerte, die Drogen hätte sein Bruder angebaut. Er gab aber zu, dass er auf der Trauerfeier für den Verstorbenen etwas davon konsumiert hat, den Rest wollte er im Grab versenken: "Ich habe mit gedacht: 'Toni, des schick' i da nach.'" Der Richter bezweifelte in der Urteilsverkündung, dass der Angeklagte so gar nichts mit dem Anbau zu tun gehabt hat. Er verurteilte ihn zu sechs Monaten auf Bewährung.