Ein 57 Jahre alter Mann hat gegen die Wiener Polizei Anzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet. Ihm sei bei einer Amtshandlung Ende Dezember der Arm gebrochen worden. Es werde ermittelt, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger und bestätigte damit eine entsprechende Meldung der "bz-Wiener Bezirkszeitung".

Laut dem Zeitungsbericht hatte sich der 57-jährige Mann, dessen linker Arm gelähmt ist, in der Kärntner Straße mit einem Straßenmusiker unterhalten. Er stand dabei auf einem Segway, seinen Hund hatte er an der Leine. Bei dem Tier handelt es sich um einen sogenannten Kampfhund, für den in Wien der Hundeführschein absolviert werden muss.

Kein Hundeführerschein

Als ihn ein Polizist kontrollierte, hatte der Mann weder Ausweis noch Hundeführschein bei sich, sagte Keiblinger. Der Mann sollte daher zur Identitätsfeststellung mit auf das Wachzimmer kommen. Der 57-Jährige habe aggressiv reagiert und den Beamten beschimpft, der daraufhin Verstärkung anforderte, schilderte der Polizeisprecher. Zweimal mussten die Polizisten "Körperkraft" anwenden, einmal in der Kärntner Straße, einmal auf dem Weg zum Wachzimmer.

Laut dem Zeitungsbericht bemerkte der Betroffene erst nach einigen Tagen eine Verletzung seines gelähmten Arms. In einem Spital wurde ein Bruch diagnostiziert.

Aggressives Verhalten

Der 57-Jährige wurde wegen zahlreicher Verwaltungsdelikte - darunter aggressives Verhalten, Segway-Benützung in der Fußgängerzone und Nichtmitführen des Hundeführscheins - angezeigt. Er wiederum erstattete wegen schwerer Körperverletzung Anzeige, darin wird der Vorwurf erhoben, dass die Verletzung durch die Ausübung von Zwangsgewalt erfolgt sei. Die Polizei musste bereits in der Vergangenheit zu Streitschlichtungen ausrücken, an denen der 57-Jährige beteiligt war.