Das Jahr 2014 lag 1,8 Grad über dem vieljährigen Mittel und verdrängte damit 1994 von der Spitze der wärmsten Jahre in Österreich. Markant waren in diesem Jahr nicht lange Hitzewellen, sondern konstant überdurchschnittlich hohe Temperaturen, sagte Alexander Orlik von der ZAMG. "Erstmals in der Messgeschichte lagen fünf Monate mehr als 2,5 Grad über dem Mittel. Insgesamt waren heuer zehn Monate wärmer als im Mittel und nur zwei kühler", erklärte der Meteorologe.

Gewohnt an die sehr überdurchschnittlich warm verlaufenden Sommermonate in den vergangenen Jahren, prägte der Sommer subjektiv dem gesamten Jahr 2014 eher einen kalten Stempel auf. Mit einer Abweichung von plus 0,2 Grad zum klimatologischen Mittel hatte er aber keinen kühlenden Effekt für die Gesamtjahresbilanz.

Im Jahresverlauf gab es keine drastisch hohen Tagestemperaturmaxima, aber auch keine besonders tiefen Minima. Gleich vier Orte teilen sich mit 35,7 Grad den ersten Hitze-Platz. Dieser Wert wurde am 9. Juni in Innsbruck, am 11. Juni in Neusiedl am See und am 20. Juli in Waidhofen/Ybbs und Wieselburg erreicht

Österreichweit gesehen brachte das Jahr 2014 um 14 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Aufgrund der vielen Wetterlagen aus Süd und Südwest gab es vor allem in Osttirol und in Kärnten sowie im Süden der Steiermark und des Burgenlandes viel Niederschlag. Am Loiblpass (K) wurden in diesem Jahr 3.440 mm Niederschlag gemessen. Das ist Stationsrekord und die zweithöchste jemals in Österreich gemessene Jahresmenge.

So ungewöhnlich wie das gesamte Jahr ist auch der derzeit milde und schneearme Advent. "In diesem Dezember gab es in keiner einzigen Landeshauptstadt einen Tag mit Schneedecke," sagte Orlik, "das kam seit 1946 erst ein Mal vor und zwar im Jahr 2006. Die mittlere Zahl der Tage mit Schneedecke liegt im Dezember zwischen fünf Tagen in Eisenstadt und 14 in Innsbruck."