Der November 2014 liegt 3,8 Grad Celsius über dem vieljährigen Temperatur-Mittel und ist der wärmste November seit dem Beginn der Messreihe im Jahr 1767. "Der bisherige Spitzenreiter war der November 1926. Er lag 3,4 Grad über dem Mittel", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag.

Der November ist bereits der neunte Monat in diesem Jahr, der überdurchschnittlich warm verläuft. "Nur Mai und August waren etwas kühler als das jeweilige klimatologische Mittel", berichtete Orlik.

Die höchste Temperatur im November 2014 wurde am 4. an der Wetterstation Rohrspitz (Vorarlberg) am Bodensee gemessen. Die tiefste Temperatur des Monats an einem bewohnten Ort registrierte die ZAMG am 20. in Galtür (Tirol, 1.587 Meter) mit minus 6,7 Grad.

Viel Niederschlag in Kärnten

Die Niederschlagsbilanz im November 2014 zeigen große Unterschiede, wie der Klimatologe Orlik ausführte: "Sehr nass war es an der Südseite der Alpen. In Kärnten kam rund zwei bis drei Mal so viel Niederschlag zusammen wie in einem durchschnittlichen Jahr." Sehr trocken seien dagegen viele Regionen an der Nordseite der Alpen gewesen. "Im Gebiet von Kufstein über das Salzkammergut bis Melk lagen die Niederschlagsmengen sogar 75 bis 85 Prozent unter dem vieljährigen Mittel."

Einheitlich war in ganz Österreich der Mangel an Schnee. Beim Alpinzentrum Rudolfshütte (Salzburg, 2.317 Meter) in den Hohen Tauern kam in diesem November eine Neuschneesumme von 27 Zentimeter zusammen. Im vieljährigen Mittel sind es 178 Zentimeter. Auf der Villacher Alpe registrierte die ZAMG bisher 22 Zentimeter Neuschnee, in einem durchschnittlichen November sind es hier 61 Zentimeter. In den Landeshauptstädten gab es keinen einzigen Tag mit Schneedecke, im Mittel sind es zwischen zwei und fünf.

Die Sonnenscheindauer lag in diesem November österreichweit um zehn Prozent unter dem klimatologischen Mittel. Es gab jedoch große regionale Unterschiede: In Kärnten und im Waldviertel schien die Sonne um 25 bis 66 Prozent kürzer als im Mittel. In Teilen der Steiermark und des Weinviertels lag das Defizit zwischen 25 und 50 Prozent. Im Mühlviertel schien die Sonne mit einem Plus zum vieljährigen Mittel von 25 bis 94 Prozent am relativ längsten.