Zum Ende des viertägigen Schlossgrabenfestes mit etwa 400.000 Besuchern hatten zunächst drei Frauen in der Nacht auf Sonntag die Polizei darüber informiert, von mehreren Männern unsittlich angegriffen worden zu sein. Ähnlich wie in der Kölner Silvesternacht sollen die Verdächtigen in Kleingruppen vorgegangen und die Frauen umzingelt haben. In Köln liegen inzwischen mehr als 1.000 Strafanzeigen vor.

In einer Pressemitteilung der Polizei Darmstadt hieß es, nach dem Eindruck der Frauen habe es sich "um Männer aus dem südasiatischen Raum gehandelt". Die Beamten nahmen kurz darauf drei verdächtige Männer im Alter von 28 bis 31 Jahren fest. Diese sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. "Es gibt keine Haftgründe", sagte Polizeisprecher Ferdinand Derigs, die Männer hätten einen festen Wohnsitz. Laut Polizei stammen sie aus Pakistan. Zwei seien Asylwerber, der dritte vermutlich auch.

Ermittelt werde wegen sexueller Nötigung und Beleidigung auf sexueller Grundlage. Die Tatverdächtigen hätten sich den Schilderungen zufolge den auch jugendlichen Opfern mit dem sogenannten Antanzen genähert und "fast immer im Intimbereich" berührt. Allem Anschein nach sei es um sexuelle Absichten gegangen, nicht um Diebstahl.

In einer ersten Mitteilung hatte die Polizei berichtet, die drei Tatverdächtigen könnten von zwei bis drei unbekannten Männern begleitet worden sein. Zu diesem Hinweis gebe es aber noch keine genauen Erkenntnisse.