Die 22-Jährige war gerade von einem Abend mit Freundinnen heim gekommen, als sie von ihrem Ex-Freund aufgehalten wurde. Die beiden, die zwei Jahre lange eine Beziehung hatten, hatten sich vor drei Wochen getrennt. Der Mann konnte aber nicht akzeptieren, dass Sara mit einem neuen Freund ausging. Aus Wut schüttete er Benzin auf die junge Frau und zündete sie an.

Danach flüchtete er, während Sara verzweifelt vergebens um Hilfe rief. Ihre Mutter fand die Leiche der jungen Wirtschaftsstudentin. Sie hatte die ganze Nacht verzweifelt nach ihrer Tochter gesucht.

Schärfere Gesetzte gegen Gewalt an Frauen

Die italienische Politikerin Laura Boldrini erklärte sich mit der Familie des Opfers solidarisch. Sie appellierte an alle Frauen, keine Form von Gewalt zu dulden und bei den Sicherheitskräften Schutz zu suchen.

2013 hatte das italienische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das unter anderem Strafverschärfungen bei Gewalt gegen Frauen vorsieht und Opfer von Stalking stärkeren Schutz sichert. In Italien gibt es immer mehr Fälle schwerer Gewalt gegen Frauen. Seit Jänner 2015 wurden 155 Frauen von ihren Ehemännern oder Lebensgefährten brutal getötet.

Häufigstes Motiv: Eifersucht

Die bisher höchste Zahl an Frauenmorden gab es in Italien im Jahr 2006, als 195 derartige Verbrechen registriert wurden. Frauenrechtlerinnen beklagen einen Mangel an Plätzen in Frauenhäusern sowie eine häufig fehlende Entschlossenheit von Polizei und Justiz, die Verbrechen rasch zu ahnden. In Italien wird fast jeder vierte Mord innerhalb der Familie verübt. In den meisten Fällen ist Eifersucht das Motiv.