Der am Mittwoch veröffentlichte Handy-Film zeigt, wie die Jugendliche nackt, regungslos und mit blutender Scheide auf einem Bett liegt. Eine männliche Stimme sagt, sie sei von mehr als 30 Männern vergewaltigt worden.

Dreijähriges Kind

Die 16-Jährige, Mutter eines dreijährigen Kindes und laut Presseberichten drogenabhängig, sagte bei der Polizei aus, sie sei von 33 bewaffneten Männern in einem Armenviertel im Westen von Rio de Janeiro sexuell missbraucht worden. Die Vergewaltigung soll im Mai stattgefunden haben.

Auch 36 Täter möglich

Der Polizeichef von Rio, Fernando Veloso, sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz, es gebe starke Hinweise darauf, dass die junge Frau vergewaltigt worden sei. "Wir können nicht sagen, ob es 30, 33 oder 36 Angreifer gab", fügte er hinzu. Dies würden die Ermittlungen zeigen. Die Polizei habe bisher vier Verdächtige ausfindig gemacht, die "direkt oder indirekt" beteiligt gewesen sein sollen.

Barbarische Straftaten

Der brasilianische Übergangspräsident Michel Temer verurteilte die Tat aufs Schärfste. "Es ist absurd, dass wir im 21. Jahrhundert mit solchen barbarischen Straftaten leben sollen", sagte er. Temer zufolge berieten Behördenvertreter bereits über neue Maßnahmen, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Der Staatschef will laut der Zeitung "O GLobo" konkret eine Sonderabteilung bei der Bundespolizei zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen schaffen.

"Vergewaltigungskultur"

Tausende Internetnutzer machten mit dem Slogan "Ich kämpfe für ein Ende der Vergewaltigungskultur" ihrer Empörung über die Tat Luft. Das Opfer bedankte sich im Online-Netzwerk Facebook für die Anteilnahme in der Bevölkerung. Über die Folgen der Tat sagte sie, diese bereite ihr "mehr Schmerzen in der Seele als im Unterleib".

Nach Tagen verstört heimgekehrt

"O Globo" sagte die 16-Jährige: "Als ich aufwachte, waren da 33 Burschen." Sie hatte sich zu Hause vor einer Woche verabschiedet und gesagt, sie gehe mit Freunden feiern und war erst Tage später verstört wieder aufgetaucht - in Männerkleidung und ohne Handy. Von Nachbarn wurde die Familie auf das im Internet kursierende Video der mutmaßlichen Vergewaltigung hingewiesen. Eltern und Großeltern brachten das Mädchen in ein Krankenhaus.