Die Finanzkrise hat laut einer Studie zwischen 2008 und 2010 weltweit zum Tod von 500.000 Menschen durch Krebs beigetragen. Zahlreiche Patienten hätten nicht mehr angemessen behandelt werden können, weil sie arbeitslos geworden seien oder Einschnitte im Gesundheitswesen vorgenommen worden seien, heißt es in der am Donnerstag im Magazin "The Lancet" Publizierten Studie des Imperial College London.

Demnach beobachteten die Forscher, dass jeder Anstieg der Arbeitslosigkeit und jeder Rückgang der Gesundheitsausgaben zu einem Anstieg der Krebstoten führt. Die Zahl der zusätzlichen Krebsopfer werde in den Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) auf 260.000 geschätzt, weltweit könne dann von mehr als 500.000 zusätzlichen Todesopfern durch Krebs ausgegangen werden. Allein in der EU seien schätzungsweise 160.000 Menschen zusätzlich an Krebs gestorben.