Am Vormittag waren auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums - der Montgomery Westfield Mall in Maryland - drei Menschen angeschossen worden. Einer von ihnen starb kurz danach. Im nur wenige Kilometer entfernten Aspen Hill (ebenfalls Maryland) wurde später eine Frau erschossen, auch sie auf einem Parkplatz, hier vor einem Giant-Supermarkt.

Am Vortag hatte laut Polizei ein Mann (62) seine Frau (44) vor einer High School im Bezirk Prince George mit mehreren Schüssen getötet, als sie ihre Kinder abholen wollte. Er hatte auch mehrfach auf einen Passanten geschossen. Die Polizei suchte daraufhin nach einem bewaffneten Polizisten.

Dieser Verdächtige wurde am Freitag von Einsatzkräften festgenommen - wiederum auf einem Parkplatz vor einer Mall in Maryland. Es sei möglich, aber nicht sicher, dass der 62-Jährige auch für die beiden Zwischenfälle am Freitag verantwortlich sei, sagte ein Polizeisprecher in einer Pressekonferenz vor der Montgomery Mall.

Laut "Washington Post" war der Mann zuvor verurteilt worden, seine Waffe und seine Polizei-Marke abzugeben. Er habe seine Frau bereits zuvor bedroht und außerdem eines der gemeinsamen Kinder über einen längeren Zeitraum misshandelt.

"Suicide by cop"

CNN und MSNBC gaben Augenzeugenberichte der Attacken wieder, wonach der Täter am Freitag auf den Parkplätzen Geiseln habe nehmen wollen, um sich später von der Polizei erschießen zu lassen. Als die wohl zufällig angesprochenen Passanten Widerstand leisteten, seien die Schüsse gefallen.

Ein solches Verhalten wird "suicide by cop" genannt, etwa "geplante Selbsttötung durch einen Polizisten".

Aus Sicherheitsgründen waren für kurze Zeit sämtliche mehr als 200 Schulen im Bezirk Montgomery geschlossen worden, darunter war auch die deutsche Schule.