Die Vergewaltigung und Tötung einer indischen Studentin hat heftige Proteste im Süden des Landes ausgelöst. Am Mittwoch besuchte der Regierungschef des Bundesstaats Kerala, Oommen Chandy, die Mutter des Opfers, die im Krankenhaus liegt. Er versprach eine rasche Aufklärung.

Vor der Klinik protestierten Hunderte Demonstranten gegen das ihrer Ansicht nach langsame Vorgehen der Behörden, wie auf Bildern im Fernsehen zu sehen war. Die Behörden seien untätig, weil die Familie des Opfers zur niedrigen Dalit-Kaste gehöre. Ramesh Chennithala, Innenminister von Kerala, widersprach den Vorwürfen und sagte eine umfassende Untersuchung zu.

Keine Verhaftung bisher

Die Studentin war am 28. April in der Stadt Ernakulam getötet worden, bisher wurde niemand verhaftet. Kurz nach dem Beginn der Proteste hatte die Polizei am Dienstag drei Männer festgenommen - nach eigenen Angaben aber zunächst nur, um sie zu befragen.

In Kerala ist gerade Wahlkampf, das Verbrechen an der 30-Jährigen, die laut Polizei mit dutzenden Messerstichen getötet wurde, schlägt hohe Wellen. Protestierende Aktivistengruppen in dem Bundesstaat vergleichen den Fall mit der Vergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi im Jahr 2012, die zu einem landesweiten Skandal wurde.