Die Weltbank hat vor den wirtschaftlichen Folgen der Zika-Epidemie gewarnt und will im Kampf gegen die Folgen der Epidemie 150 Millionen Dollar (135 Mio. Euro) bereitstellen. Es sei eine "schnelle und gut koordinierte Reaktion" der internationalen Gemeinschaft nötig, um die Auswirkungen auf die betroffenen Länder in Lateinamerika und der Karibik zu begrenzen, teilte die Weltbank am Donnerstag mit.

Gelinge dies, sei in diesem Jahr mit Einbußen von 3,5 Milliarden Dollar zu rechnen. Dies entspreche einem Anteil von 0,06 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung der Region. Für die vom Tourismus abhängigen Karibikstaaten bezifferte die Weltbank die Einbußen auf bis zu 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dies betreffe vor allem Jamaika, Kuba und Belize. Diese Länder seien womöglich auf zusätzliche Finanzhilfen der internationalen Gemeinschaft angewiesen.

Noch größere Verluste?

Sollte sich jedoch die Übertragung des Zika-Virus durch sexuelle Kontakte oder eine Verbindung zur Guillain-Barre-Nervenkrankheit bestätigen, könnten die Verluste für die gesamte Region "bedeutend größer" ausfallen. "Unsere Analysen unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf, um die Ausbreitung des Zika-Virus zu stoppen", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim.

Das vorwiegend von Mücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika, besonders betroffen sind Brasilien und Kolumbien. Der Erreger führt bei etwa einem Fünftel der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Einen Impfstoff gegen den Erreger und ein Medikament zur gezielten Behandlung gibt es bislang nicht.

Zika gilt allerdings als gefährlich für Schwangere, da sie das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen können. Der Erreger steht im Verdacht, bei den Babys Mikrozephalie auszulösen, eine gefährliche Fehlbildung des Kopfes.