Ein New Yorker Polizist, der bei einem Einsatz in Brooklyn 2014 einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen hat, ist wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Das Strafmaß soll im April verkündet werden, wie die "New York Times" am Donnerstag berichtete. Dem 28-Jährigen drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Bis zu 15 Jahre Haft

Die Festlegung des Strafmaßes soll demnach am 14. April erfolgen. Der Beamte hat mindestens mit dem Verlust seiner Arbeit, maximal mit einer Haftstrafe zwischen fünf und 15 Jahren zu rechnen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Polizisten vorgeworfen, "ohne Grund" das Feuer eröffnet zu haben, als dem ebenfalls 28-Jähriger mit seiner Freundin in einem dunklen Treppenhaus im Stadtteil Brooklyn begegnete.

Der Beamte zog demnach seine Waffe und tötete den Afroamerikaner, ohne dass sich der Vater einer kleinen Tochter verdächtig verhalten haben soll. Zudem ließ der Beamte laut Staatsanwaltschaft anschließend "kostbare Zeit" verstreichen, weil er sich mit seinem Kollegen gestritten habe, anstatt einen Notarzt zu rufen.

"Unfall"

Seine Verteidigung hatte dagegen erklärt, dass es sich um einen "Unfall" gehandelt habe. Laut der Anwältin löste sich der Schuss versehentlich und ihr Mandant habe in der Dunkelheit zunächst gar nicht bemerkt, dass er jemanden in die Brust getroffen habe. Der Mann starb kurz danach im Krankenhaus.

Wiederholte Fälle von übermäßiger Gewalt gegen Schwarze, oft mit tödlichem Ausgang, haben in den USA in den vergangenen Jahren wiederholt für Empörung gesorgt. Einer der prominentesten Fälle war der Tod des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri im August 2014. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war.