In den kommenden Tagen würden Entscheidungen "für mehrere Jahrzehnte" getroffen, es dürfe daher nicht bei "gut gemeinten Absichtserklärungen" bleiben. An die Delegierten gerichtet sagte Hollande: "Auf Ihren Schultern ruhen die Hoffnungen der gesamten Menschheit." Diese Hoffnungen dürften nicht enttäuscht werden, vielmehr müsse die Klimakonferenz der Ausgangspunkt für einen "tiefgreifenden Wandel" sein.

Hollande unterstrich zugleich, dass der Kampf gegen den Terrorismus und gegen die Klimaerwärmung nicht voneinander zu trennen seien. Dies seien zwei globale Herausforderungen, die in Angriff genommen werden sollten, denn "wir müssen unseren Kindern nicht nur eine Welt ohne Terror hinterlassen, sondern wir schulden ihnen auch eine Welt, die vor Katastrophen geschützt wird".

Video: Gelingt ein rechtlich verbindliches Abkommen? 

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat zu Kooperation und Flexibilität aufgerufen. "Ein politischer Moment wie dieser kommt vielleicht nicht wieder", sagte Ban am Montag zu Beginn der Gespräche im Vorort Le Bourget nordöstlich von Paris. Mit den mehr als 180 nationalen Klimaplänen seien annähernd 100 Prozent der weltweiten Immissionen abgedeckt, sagte Ban. Als Ergebnis der Klimakonferenz sei eine "klare Botschaft" notwendig. Langfristige müsse es Ziel sein, die Erderwärmung auf maximal bis zu zwei Grad zu begrenzen. Dafür müsse kontinuierlich weiterverhandelt werden.

Diplomaten und Umweltschützer äußerten sich vor Konferenzbeginn vorsichtig optimistisch zu den Erfolgschancen. Unklar ist unter anderem, wie verbindlich und ehrgeizig das geplante Abkommen ausfallen wird.

Bisher haben nach UN-Angaben 183 Staaten ihre jeweiligen Klimaziele vorgelegt. Laut UN-Klimachefin Christiana Figueres sind diese Pläne nicht ausreichend, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen.

Die Staats- und Regierungschefs sollten am Montag in zwei verschiedenen Sälen jeweils für drei Minuten ihre Klimaziele formulieren. Am Rande der Konferenz wollen zahlreichen Länder auch eigene Initiativen zum Klimaschutz vorstellen.

So präsentieren US-Präsident Barack Obama, Microsoft-Gründer Bill Gates und zahlreichen Regierungschefs am Nachmittag eine Initiative, mit der 20 Staaten ihre Mittel für Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien für fünf Jahre verdoppeln wollen. Auch private Investoren um Gates wollen dafür Mittel bereitstellen.

Nach der jüngsten Serie von Terroranschlägen in Paris und Saint-Denis herrscht in Frankreich ein Ausnahmezustand mit extrem verschärften Sicherheitsbestimmungen. Zudem war zu Beginn der UN-Klimakonferenz der Verkehr in der Millionenmetropole deutlich eingeschränkt, wichtige Autobahnabschnitte zu den Flughäfen waren zeitweise für die Delegationen reserviert.

Dennoch wurden nach Krawallen bei einer Umweltschutz-Demonstration in Paris 317 Menschen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen. Das teilte die Pariser Präfektur am Montag mit. Am Rande einer friedlichen Protestaktion auf dem zentralen Platz der Republik war es am Sonntag zu Ausschreitungen gekommen, bei denen Vermummte mit Flaschen und anderen Wurfgeschosse auf Polizisten warfen.

Bei den Zwischenfällen sei niemand verletzt worden, hieß es. Die Pariser Polizei hatte trotz Demonstrationsverbots die Kundgebung der Bürgerbewegung Avaaz gewährt, die mit ihren Menschenketten auf dem Platz der Republik und in mehreren Straßen der Stadt friedlich eine Begrenzung der Erderwärmung forderten. In Frankreich herrscht seit der blutigen Terrorserie, die am 13. November 130 Menschen das Leben kostete, Ausnahmezustand. Der Platz der Republik ist seit den Anschlägen zu einer Stätte öffentlichen Gedenkens an die Terror-Opfer geworden.