Wer sind die größten Klimasünder? Ein Überblick über die CO2-Emittenten geordnet nach Ländern, Pro-Kopf-Ausstoß, Wirtschaftssektor und Treibhausgas:

Die Länder und ihr Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß:

1. China: 24 Prozent

2. USA: 15 Prozent

3. EU: 10 Prozent

4. Indien: 6 Prozent

5. Russland: 4,9 Prozent

6. Japan: 2,9 Prozent

7. Brasilien: 2 Prozent

8. Iran: 1,6 Prozent

9. Indonesien: 1,6 Prozent

10. Kanada: 1,5 Prozent

Auf das Konto der zehn Länder (darunter die gesamte EU) gehen 70 Prozent der gesamten weltweiten CO2-Emissionen.

Pro-Kopf-Ausstoß nach Ländern:

Katar: 36 Tonnen CO2 pro Einwohner

USA: 17 Tonnen

Australien: 17 Tonnen

Russland: 11 Tonnen

Deutschland: 9 Tonnen

Großbritannien: 7,8 Tonnen

China: 5,4 Tonnen

Weltweiter Durchschnitt: 4,1 Tonnen

Indien: 1,4 Tonnen

Äthiopien: 0,1 Tonnen

Wirtschaftssektor:

- Energieproduktion: 35 Prozent

- Land- und Forstwirtschaft: 24 Prozent

- Industrie: 21 Prozent

- Verkehr: 14 Prozent

- Gebäude: 6 Prozent

Treibhausgas:

- Kohlendioxid (CO2): 76 Prozent

- Methan: 16 Prozent

- Lachgas: 6 Prozent

- Fluorierte Treibhausgase: 2 Prozent

Merkel für verbindliche Verabredungen

Der Weltklimagipfel in Paris muss sich nach den Worten der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen verbindlichen Mechanismus zur Überprüfung der Klimaschutzbemühungen einigen. Viele Staaten hätten nationale Ziele zur Minderung schädlicher Emissionen formuliert, womit sich das globale Ziel der Zwei-Grad-Begrenzung aber nicht erreichen lasse, sagte sie in einem Video-Podcast.

Deswegen müssten in Paris verbindlich Folgeprozesse mit regelmäßigen Überprüfungen vereinbart werden, forderte die Kanzlerin in dem am Samstag veröffentlichten Podcast. Wenn dies erreicht werde, wäre zumindest ein Anfang gemacht. Der Weg müsste dann aber "noch glaubwürdig vervollständigt werden".

Nachbesserungsbedarf

Auch Deutschland habe bei der Umsetzung des Klimaschutzes noch Nachbesserungsbedarf, räumte die Kanzlerin ein. Zwar gebe es ambitionierte CO2-Minderungsziele für Autos, allerdings sei hier "noch viel zu tun". Das Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf der Straße zu haben, sei nur durch "zusätzliche Förderungen" erreichbar. "Darüber reden wir", fügte Merkel hinzu.

Auch im Bereich der Energieeffizienz sei noch mehr möglich: Sie sei unzufrieden, dass es nicht gelungen sei, "eine steuerliche Förderung der Gebäudesanierung hinzubekommen", sagte Merkel. Der Altbaubestand sei noch ein "schlafender Riese", was die CO2-Emissionen angehe. "Ich hoffe, dass uns da in Zukunft doch noch was gelingt."

Die deutsche Bundeskanzlerin bekannte sich ausdrücklich zur Finanzierung von Projekten, um Fluchtbewegungen durch den Klimawandel zu verhindern. Zum einen verwies sie auf die Zusage der Industriestaaten, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar (94,52 Mrd. Euro) für solche Projekte zur Verfügung zu stellen. Zum anderen erinnerte sie an eine Initiative im Rahmen der deutschen G-7-Präsidentschaft. Dabei geht es um eine verbesserte Klima-Risikoversicherung, die 400 Millionen Menschen - vor allem in Afrika - Schutz in Schadensfällen bieten soll.

Am Sonntagabend kommen die Delegationen aus mehr als 190 Ländern zu Klimaschutzberatungen im Pariser Vorort Le Bourget zusammen. Die offizielle Eröffnungszeremonie der UN-Konferenz mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs findet am Montag statt. Bis zum 11. Dezember sollen die Konferenzteilnehmer ein globales Klimaschutzabkommen beschließen, damit es 2020 in Kraft treten kann.